In M&A-Projekten ist der Begriff "Käufer" vielfältig und kann verschiedene Arten von Unternehmen oder Einzelpersonen umfassen, die Firmen oder Vermögenswerte erwerben. Die Käufer lassen sich in vier grosse Kategorien einteilen:
Strategische Käufer: Diese Unternehmen erwerben andere Firmen, um ihre bestehenden Geschäftstätigkeiten zu ergänzen und Synergien zu nutzen. Der Kauf erfolgt in der Regel aus strategischen Gründen und nicht nur aus finanziellen Erwägungen. Beispiele für strategische Käufer könnten grosse Unternehmen wie Nestlé oder Migros sein.
Finanzielle Unternehmenskäufer: Finanzielle Unternehmenskäufer sind Private-Equity-Fonds (PE), die Kapital von Investoren beschaffen und dieses Kapital dann dazu nutzen, um Unternehmen oder Firmen-Beteiligungen zu erwerben. Dieser Typ von Käufer ist oft in der Lage, erhebliche finanzielle Mittel für den Erwerb einzusetzen.
Unternehmen, die von Private Equity Fonds unterstützt werden: Hierbei wird der Erwerber zwar der neue Eigentümer sein, aber die finanziellen Mittel für den Kauf stammen von einem Fonds. Der Fonds agiert als Investor und Partner.
Einzelpersonen als Käufer: Auch Einzelpersonen erwerben KMUs, z.B. Einzelhandelsgeschäfte, Beratungsfirmen, Kindertagesstätten, Handwerks- oder Bauunternehmen usw., die meistens einen Umsatz von weniger als Fr. 1 Mio. erzielen.
Je nachdem, zu welcher Käufergruppe der Erwerber gehört, kann sich der Kaufprozess erheblich unterscheiden. Erfahrene Käufer mit M&A-Hintergrund wissen normalerweise genau, wie sie verhandeln müssen, um den besten Deal zu erzielen. Für die meisten KMU-Unternehmer:innen hingegen ist der Verkauf ihres Lebenswerks ein einmaliges und bedeutsames Ereignis.
Verkäufer / Verkäuferziele
Im Kontext von M&A sind Verkäufer diejenigen, die ein Unternehmen oder Vermögenswerte zum Verkauf anbieten. Die Verkäufer können verschiedene Ziele haben und lassen sich in verschiedene Arten gliedern:
Desinvestition (Divestment): Hierbei veräussert der Eigentümer einen Geschäftsbereich, eine Produktlinie oder bestimmte Vermögenswerte, um Sach- oder Finanzwerte in liquide Mittel umzuwandeln. Sie kann auch durch einen Spin-off erfolgen, bei dem der Eigentümer einen Anteil an einem neuen Unternehmen erhält.
Kontrollwechsel (Change of Control): Der Eigentümer verkauft einen Grossteil seines Unternehmens (mehr als 50%), was zu einem Wechsel der Unternehmenskontrolle führt. In solchen Fällen fliesst der Kaufpreis normalerweise an den Eigentümer.
Kapitalerhöhung (Recapitalization): Der Eigentümer möchte finanzielle Mittel aus dem Unternehmen ziehen, ohne die Kontrolle darüber aufzugeben. Dies wird als Rekapitalisierung bezeichnet.
Wachstumskapital (Growth Capital): Der Eigentümer gibt zusätzliche Aktien aus, um Kapital für Wachstumsvorhaben zu beschaffen. Dabei wird nicht das gesamte Unternehmen verkauft, sondern Anteile am Unternehmen zum Verkauf angeboten. Das dabei generierte Geld fliesst nicht direkt an den Eigentümer, sondern bleibt im Unternehmen, um die Wachstumsstrategie zu finanzieren.
Kleine und mittelständische Unternehmen (KMU), die einen Verkauf in Erwägung ziehen, sollten sorgfältig abwägen, welcher Käufertyp am besten zu ihren Zielen und Bedürfnissen passt. Strategische Käufer können Synergien bieten und das bestehende Geschäft erweitern, während Finanzinvestoren wie Private Equity Fonds eher auf Wertsteigerung und einen späteren profitablen Verkauf ausgerichtet sind. Ein privater Käufer mit relevantem Fachwissen und Know-how kann hingegen Kontinuität gewährleisten, was für Kunden, Arbeitnehmer und Lieferanten beruhigend wirkt.
Der Prozess des Firmenverkaufs ist für KMU eine Herausforderung, da sie oft nicht über die gleichen Ressourcen und Erfahrungen wie grössere Unternehmen verfügen. Aus diesem Grund kann es äusserst hilfreich sein, professionelle Unterstützung von einem M&A-Spezialisten in Anspruch zu nehmen. Ein solcher Experte koordiniert die Abläufe mit den Beteiligten wie Käufer, Verkäufer, Juristen und Finanzberatern und sorgt dafür, dass der Prozess effizient und reibungslos abläuft.
Durch die Expertise des M&A-Spezialisten wird sichergestellt, dass alle Aspekte des Verkaufsprozesses einschliesslich der Verhandlungen ordnungsgemäss abgewickelt werden und die Interessen aller Parteien angemessen berücksichtigt werden. Dadurch erhöht sich die Wahrscheinlichkeit eines erfolgreichen Unternehmensverkaufs für das KMU.
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